Bergbaumuseum

Nationale kulturelle Sehenswürdigkeit, Bergbaumuseum Příbram im Jahre 2016

Im Jahre 2016 feiert die königliche Bergbaustadt Příbram ihr 800-jähriges Jubiläum der ersten schriftlichen Erwähnung aus dem Jahre 1216. Bestandteil der ganzjährigen Feierlichkeiten werden das Treffen von Bergbaustädten und -gemeinden der Tschechischen Republik und der 16. Europäische Knappen- und Hüttentag vom 10. bis 12. Juli 2016 sein. Diesen Veranstalltungen schließt sich auch das Bergbaumuseum Příbram an, die gemeinnützige Organisation der Mittelböhmischen Region.

In dem Ausstellungraum des Huthauses im Vojtěch-Schacht findet die Fotoausstellung „Das verschwundene Příbram“ statt. Die Exposition geht von dem Buch von Josef Velfl heraus, das der Paseka Verlag im Jahre 2010 unter demselben Titel in der Edition „Das verschwundene Tschechien, Mähren und Schlesien“ herausgegeben hat. Zum Ansehen gibt es zahlreiche historische Photographien von Příbram und Birkenberg aus der Dokumentationssammlung des Berbaumuseums. Viele Fotos werden der Öffentlichkeit zum ersten Mal vorgestellt.
Ein Bestandteil der Exposition ist auch die Präsentation der archäologischen Funde, die bei der umfangreichen Rekonstruktion des Stadtzentrums im Jahre 2012 entdeckt wurden.

Im Areal des Berbaufreilichtmuseums im Birkenberg wird bei der Gelegenheit des Treffens der Bergstädte auch ein buntes kulturelles Programm vorbereitet, wie z. B. Musik- oder Theatervorstellungen. Unter der Fachaufsicht der Instruktoren des Tschechischen Goldgräberklubs können die Teilnehmer auch Goldwaschen versuchen. Alle sind auch zur Besichtigung der Dauerausstellungen des Bergbaumuseums eingeladen, die sich in historischen Berbau- und Verwaltungsgebäuden der Gruben Ševčín, Vojtěch, Anna und Drkolnov befinden. Den Besuchern wird die umfangreiche Bergbaugeschichte vorgestellt, die mit Silber-, Eisen-, und Uranerzgewinnung verbunden ist.

Im Areal der Grube Ševčín ist der älteste schriftliche Beleg der Stadt Příbram vom 20. Juli 1216 zu sehen, als der Prager Bischof Andreas die Stadt erhalten hat.
Weitere Bergbauausstellungen sind im Huthaus und im Schachtgebäude ausgestellt, die im Jahre 1879 im Stil der industriellen Architektur der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts erbaut wurde. Im ehemaligen Verwaltungsobjekt der Grube Ševčín befindet sich die mineralogisch-geologische Sammlung, in der die Kollektion der silbernen Mineralien dominiert.

An der Berghalde des Ševčín-Schachtes ist an der 180 Meter langen Bahn die in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts in Eisenerz- und Uranerzgruben verwendete Technik installiert. Zu sehen gibt es auch die Repliken des historischen Göpels, der Hubwinde und des bergmännischen Glockentürmchens.

Vom Ševčin-Schachtsshof fährt der Grubenzug mit der 230 Meter langen Tagebaugrubenbahn Richtung Vojtěch-Schacht. Die Bahn wurde im Jahre 1884 gebaut und im Jahre 2006 rekonstruiert. Am 16. September 2006 ist der Grubenzug bei der Gelegenheit des 10.Treffens der Bergbaustädte und -gemeinden der Tschechischen Republik feierlich in Betrieb genommen worden.

Im Anna-Schacht ist die größte Attraktion die Fahrt mit der anderen Bahn, und zwar mit 260 m langen Untertagebaubahn in der Schachtröhre des Prokop-Schachtes bis zum Prokop-Mundloch vom Jahre 1932, das mit 1600m die tiefste Grube des Birkenbergreviers ist. Vom Huthaus in Anna-Schacht besteht die Möglichkeit, die Vojtěch–Grube mit dem Aufzug zu befahren, wo im Berkwerk der sogenannte Wasserlauf (Wasserstockwerk vom 16. – 19. Jahrhundert) zugänglich gemacht wird.
Im Gebäude des Vojtěch-Schachtes, das im Jahre 1870 an der Stelle der historischen Grube (im Jahre 1779 gegraben) erbaut wurde, ist die Dauerausstellung zum Erreichen des Weltprimats 1000m Tiefe im Vojtěch-Schacht im Jahre 1875 zu sehen. Der 330m lange historische Wasserstollen aus dem 18. Jahrhundert verbindet den Vojtěch-Schacht mit dem Anna-Schacht. Zu den wertvollsten Exponate des Bergbaumuseums gehören die technischen Denkmäler: Dampffördermaschine im Vojtěch-Schacht aus dem Jahr 1873, modernisiert in den Jahren 1888-1889, und die Dampffördermaschine in Anna-Schacht aus dem Jahr 1914, beide von der Prager Maschinenbau AG Breitfeld & Daněk gefertigt.

Bei den Besuchern ist auch die Besichtigung des unter Tage erhaltenen Wasserrades in Drkolnov-Schacht sehr beliebt. Es handelt sich um das einzige in der Tschechischen Republik erhaltene derartige Monument mit dem Durchmesser von 12,4 m.
Die Gesamtheit der Bergbaudenkmäler in Příbram – Birkenberg, von dem Bergbaumuseum verwaltet, wurde im Jahre 2014 von der Regierung der Tschechischen Republik als nationales Kulturdenkmal anerkannt.

Das Bergbaumuseum Příbram, gemeinnützige Organisation, verwaltet auch manche Zweigstellen.

Die Gedenkstätte Vojna–Lešetice, das ehemalige Gefängnis für die politischen Häftlinge aus der Zeit der kommunistischen Diktatur (1951-1961). Das Areal aus dem Jahr 1948 gehört zu den ältesten Uranschächten in der Umgebung von Příbram. Es bietet die Besichtigung der rekonstruierten Objekte an: ehemalige Verwaltung, sogenannten Bunker, Krankenrevier, Kulturbaracke, Unterkunftsbaracke usw. In dem Raum der alten Küche ist die ständige Ausstellung „Uran in der tschechischen Geschichte“.

Das Freilichtmuseum Vysoký Chlumec bewahrt wertvolle Denkmäler der dörflichen Architektur des 17. bis 20. Jahrhunderts aus dem Gebiet des mittelböhmischen Hügellandes und mittleren Moldautals. Das Freilichtmuseum liegt in einem Tal mit einem Bach und hierher wurden schrittweise Wohn-, Wirtschafts- und Technikgebäude auf Wasserbetrieb (Säge, Mühle), eine Schmiede sowie kleine sakrale Objekte umgesetzt, die an ihrem ursprünglichen Standort wahrscheinlich verfallen wären.

Die Ausstellung im barocken Speicher Prostřední Lhota beschäftigt sich mit dem Leben der bäuerlichen Bevölkerung im mittleren Moldautal vom 19. bis zum 20. Jh. Der archäologische Teil der Ausstellung stellt die älteste Geschichte der Region vor, die mit der Goldgewinnung und den Ergebnissen der archeologischen Forschung im keltischen Oppidum Hrazany verbunden ist.

Das Golgmuseum Nový Knín befindet sich im historischen Gebäude der ehemaligen Münzstätte aus dem 15. Jh. Es beschreibt die Geschichte der Goldförderung und der Goldverarbeitung am Ufer des goldhaltigen Flusses Kocába von den ältesten Zeiten bis zum 20. Jahrhundert.

Nähere Informationen zum Programm sind auf der Homepage des Bergbaumuseums www.muzeum-pribram.cz, oder auf Facebook www.fb.com/HornickemuzeumPribram zu erhalten